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Groß-Gerauer Schachnachwuchs übt fleißig

Jugendgruppe trifft sich immer samstags zum Training. Kinder von fünf bis elf Jahre können teilnehmen.

Von Franziska Weiß
Konzentriert bei der Sache ist der Nachwuchs des Schachvereins. Foto: Vollformat/Alexander Heimann

Konzentriert bei der Sache ist der Nachwuchs des Schachvereins. (Foto: Vollformat/Alexander Heimann)

 
 
 
GROß-GERAU - „Ich opfere jetzt einmal meine Dame“, entscheidet sich Kathrin Peschk. Gerade liefert sie sich ein spannendes Spiel mit der sechsjährigen Evelyn. Hochkonzentriert sitzen sich Übungsleiterin und Spielerin vor dem schwarz-weiß karierten hölzernen Schachbrett gegenüber. Der nächste Zug will wohl überlegt sein, und doch läuft die Zeit auf der Uhr nebenan immer weiter runter und setzt die beiden Spielerinnen damit unter Druck. Jeden Samstag trifft sich die Jugendgruppe des Schachvereins Groß-Gerau im Dachgeschoss des Alten Amtsgerichts zum gemeinsamen Training.
„Meine Lieblingsfigur ist die Dame. Sie kann geradeaus gehen, rückwärts und schräg“, erzählt Evelyn. Mirko (11) hingegen findet den Bauern am Besten. „Der Bauer kann einfach alles sein, Turm, Läufer und Dame“, erläutert er voller Begeisterung. „Ich finde Sport eher naja, Denksport ist aber richtig cool“, unterstreicht Mirko. Seit eineinhalb Jahren spielt der Elfjährige wöchentlich im Schachverein und hat inzwischen schon richtige Strategien bei seinen Spielen entwickelt: „Wenn ich Schwarz habe, dann mache ich meinem Gegner immer alles nach, denn Weiß muss immer zuerst ziehen“, fasst er zusammen und lacht dabei verschmitzt. Wenn er allerdings Weiß spielt, dann versuche er, so viel Material wie möglich zu gewinnen. Ein Ziel hat Mirko ganz klar vor Augen: „Ich will meinen Papa besiegen.“
 
 
„Die meisten Kinder, die hier spielen, haben das Schachspiel von Oma und Opa gelernt, oftmals können die Eltern selbst gar nicht spielen“, erzählt der Vorsitzende des Schachvereins, Damien Peteani. Inzwischen gebe es aber auch in vielen Schulen im Rahmen des Ganztagsangebotes die Möglichkeit, Schach zu spielen. „Wir haben auch Mitglieder, die an den Schulen eine AG betreuen. Aktiv Werbung für unseren Verein dürfen wir dort nicht machen, nur für das Schachspielen an sich“, erläutert er die Regularien.
ÜBUNGSZEITEN
 
Die Jugendschachgruppe trainiert samstags von 13 Uhr bis 15 Uhr im Obergeschoss des Alten Amtsgerichts. Kinder von fünf bis elf Jahre, von Beginner bis Fortgeschrittene sind herzlich willkommen. (guet)
Bei einigen Schülern entstehe durch das Schulschach dann Interesse und sie suchen sich Vereine. Zwischen zehn und zwölf Kinder nehmen derzeit am wöchentlichen Schachtraining teil. Zu Beginn des Trainings herrscht zumeist noch Unruhe, alle wollen spielen, können es beinahe nicht abwarten, so groß ist die Vorfreude. Die Unruhe verstummt jedoch rasch, kaum dass Damien Peteani an das gelb-schwarz gemusterte Magnetbrett herantritt und eine Aufgabe inszeniert. „Wer kann gleich Matt setzen?“, will er von den Kindern wissen.
„Die Altersspanne ist recht groß, für manche ist es noch zu schwer, für andere dagegen schon zu leicht, aber gemeinsam schaffen sie die Aufgabe“, weiß der Vorsitzende. Nach dem Lösen einiger weiterer Aufgaben wird gespielt: Ein Turnier, in dem jede Partie maximal zehn Minuten dauert. „Ich liebe Schach“, freut sich Evelyn. Zwar steht sie noch recht am Anfang und gehört zu den Jüngsten der Gruppe, entmutigen lässt sie sich allerdings nicht. „Gewonnen habe ich noch nicht hier, aber schon einmal gegen den Papa“, betont sie stolz. Jan (11) hingegen hat sogar schon an einem Turnier teilgenommen. „Wenn ich gegen Starke spiele, dann bin ich schon aufgeregt. Einmal habe ich sogar ein Unentschieden geschafft, da haben mich alle gelobt“, erinnert er sich.
 
 
Beim Schach lernen die Kinder nicht nur, mit Niederlagen umzugehen, der Denksport fördert auch die Konzentration: „Für eine gute Schachleistung darf es keine Unruhe geben“, fasst Peteani zusammen. Dass dies zu Beginn noch nicht allen gelingt, kann er nachvollziehen. „Die Konzentration, die entwickelt sich mit dem Alter“, weiß er.
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